Chronologische Zusammenfassung der Geschichte von Schalchen

 

Frühzeit
90000-10000 v.Chr.
Die Eiszeiten Günz, Mindel, Riess und Würm hinterließen ihre Spuren.

Um 500 v.Chr.
Einwanderung und Besiedelung durch die Kelten.

15 v.Chr. erobert Kaiser Augustus das keltische Königreich Noricum und macht es zur römischen Provinz Noricum.

117-138 regiert Kaiser Hadrian das römische Reich. Er dürfte Namensgeber für den Hadermarkt in der Häuslbergerstraße sein.

451 Hunneneinfälle unter Attila brachten große Not und Elend.

460 Severin, später heilig gesprochen, war als Missionar in unserem Gebiet. Nach alten Überlieferungen soll er nahe der Barbarakirche gepredigt haben. Alte Flurnamen weisen noch darauf hin (Predigtstuhlländer).

476 Untergang des Weströmischen Reiches und der darauf folgende Abzug der Römer. Unser Land wurde menschenleer.

500-536 wanderten die Bayuwaren im großen Stil in unser Gebiet ein. Damit begannen die großen Waldrodungen. Die Waldgrenzen wurden weit zurückgedrängt.

560 Das Geschlecht der Agilolfinger waren die Herren im Mattiggau.

678-680 wütete die Pest das erste Mal im Innviertel und der näheren Umgebung.

680 sprach man von einer großen Hungersnot, ja sogar von "Menschenfraß".


 


Altertum
729 neuerliches Aufflammen der Pest im Innviertel.

737 kamen die Awaren über die Enns auch in unser Gebiet bis tief nach Bayern. Plündernd, brennend und mordend jagten sie der Bevölkerung Angst und Schrecken ein.

748 gibt es die erste schriftliche Erwähnung des Hohinharts (Kobernaußerwald).

763 fordert die Pest neuerlich ihre Opfer.

820 neuerliche Pestfälle bekannt.

837 gab eine Kometenerscheinung Anlass zur Furcht.

907-955 verwüsten die Ungarn mitunter auch das Mattigtal und seine Umgebung. In diese Zeit fällt die Zerstörung der Fliehburg im "Huberholz" (Falterbauer, Bauer in Stallhofen) oberhalb des Achleitnerweihers, sowie sämtlicher, zu der Zeit vorherrschenden, Kirchen aus Holz.

1000-1100 In diese Zeit fällt der Bau der St. Jakobs Kirche zu Schalchen.

1004 löst eine Kometenerscheinung wieder Angst aus.

1006 geht die Pest wieder um.

1007 Schenkung von Kaiser Heinrich II. an das Hochstift Bamberg. In dieser Schenkung heißt es: "....der Matughof (Mattighofen) nebst allem Zubehör." Also auch Schalchen.

1059 Ein "großes Sterben", eine unbekannte Seuche trat in unserem Gebiet auf.

1117 Ein schweres Erdbeben. Kirchen, Kirchtürme, ganze Schlösser stürzten ein.

1143 Erste urkundliche Erwähnung des Pfarrlehens zu Schalchen.

1146 sucht die Pest wieder ihre Opfer.

1156 Menschen wie Tiere wurden von einer unbekannten Seuche hinweggerafft.

1200-1300 In diese Zeit datiert man den Bau der St.Barbara wie auch der Kunigundkirche am Auffang.

1212 urkundet ein "Parochianus de Schalh", Pfarrer von Schalchen.

1223 wird wieder von einer Kometenerscheinung als auch von Pestfällen berichtet.

1263 Neuerliche Kometenerscheinung löst Angst aus.

1282 Ein "großes Sterben" dezimiert die Bevölkerung. Die Ursache ist unbekannt.

1310-1315 regiert in unserem Gebiet wieder die Pest.

1337 Ungeheuere Heuschreckenschwärme verwüsten das Mattigtal. Beim Anflug solcher Schwärme, die 60km lang und 10km breit sein konnten, verfinsterte sich die Sonne. Neuerliche Kometenerscheinung.

1338 traten neben einem schweren Erdbeben auch neuerlich riesige Heuschreckenschwärme auf.

1339 traten abermals die Heuschrecken auf und lösten nun eine große Hungersnot und Seuchen aus.

1340 Kometenerscheinung sorgte für Angst.

1348 Ein Viertel der Bevölkerung soll durch ein schweres Erdbeben getötet worden sein. Im Stift Reichersberg wurden 23 Chorherren in ihren Zellen erschlagen.

1349 herrschte wieder die Pest. Auch in Schalchen wurde ein eigener Pestfriedhof angelegt. Dort wo heute das Kriegerdenkmal steht.

1372 wird wieder ein schweres Erdbeben erwähnt.

1377 Conrad und Hartneid, Gebrüder die Kuchler urkundeten die Burg zu Friedburg im Weilhart-Gericht samt dem Kirchenlehen zu Schalchen, vom Hochstift Bamberg gekauft zu haben und reversierten die Lehensherrschaft.

1406 Erwähnung des Chunraten, dem Elichsenloher, Pfarrer zu Schalchen, mit seinen Zechmeistern.

1430 Die Kuchler belehnen den Pfarrer und Dechant Friedrich Peterlehener von Pischelsdorf mit dem Kirchenlehen von Schalchen (Mattighofen gehörte dazu). Peterlehener war ein mächtiger Mann, er war auch kaiserlicher und päpstlicher Notar. In dieser Zeit wurde der Siedelberg als "Sundelberg" in Urkunden erwähnt.

1438 Gründung des Kollegialstiftes Mattighofen, damit verlor Schalchen das Pfarrrecht. Schalchen wurde zur Filialkirche.

1463 Die Pest verängstigt wieder die Bevölkerung.

1475 Eine Kometenerscheinung.

1485 Eine Sonnenfinsternis machte den Leuten Angst.

1490 Ein außergewöhnlich trockener Sommer verursacht Dürre, Hunger und Not.

1495 trat wieder ein "großes Sterben" auf. Wahrscheinlich Pest oder Cholera.



Mittelalter
1503-1506 Unser Gebiet wurde vom bayerischen Erbfolgekrieg schwer getroffen.

1508 Johannes Meisenschneid de Schalch, Pfarrer in Schalchen starb.

1516 treten in unserer Gegend immer wieder Pestfälle auf.

1520-1521 Neuerlich wütete die Pest im ganzen Mattigtal. In manchen Orten wurden die Glocken nicht mehr geläutet, weil niemand mehr da war dies zu tun. Ganze Ortschaften starben aus.

1530 hielt der Protestantismus in Schalchen Einzug. Besonderen Anklang fand die neue Glaubenslehre bei den Sensenschmieden, diese wurden von Graf von Ortenburg in Mattighofen gefördert.

1571 Durch eine große Missernte litten die Menschen an Hunger.

1580 Das Schalchner Siechenhaus (Armenhaus) gehörte zur Heiligen Geist-Kirche in Mattighofen. (Aussensiechenkobel).

1597 verängstigt ein schweres Erdbeben die Menschen im Mattiggau.

1598 verwüstet ein großes Hochwasser das Mattigtal. "Die Felder und Wiesen sahen aus wie Strassen".
Das Pflegegericht befasste sich mit einem Todesfall auf der "Mühle zu Erlach"(Häuslbergerstr.) Der damalige Müller hat seine Schwester ermordet und wurde dafür verurteilt und erhängt.

1601 bestanden im heutigen Gemeindegebiet bereits 5 Sensenhämmer.
Im Ort Schalchen zwei, die dem Michel Höpflinger gehörten.
Der Sensenhammer zu Kapellen gehörte dem Meister Sebastian Permatinger.
Der Sensenhammer zu Unterlochen gehörte dem Meister Mathias Imbser.
Der Sensenhammer unter der Leithen, auch Höpfling genannt, gehörte wahrscheinlich Michel Höpflinger.

1618 Beginn des 30-jährigen Krieges.

1620 war ein äußerst kalter Winter, viel Wild erfror, aber auch zum Teil das Vieh in den Ställen.

1629 traten wieder Pestfälle auf.

1632 wurde im Ort Schalchen der eine Sensenhammer von Wolf Stögholzer, der andere von Sebastian Pollhammer bemeistert.

1633 Christian Höpflinger, Zöchmeister des Mattighofener Sensenschmiedhandwerks, war Besitzer des Sensenhammers unter der Leithen.

1634 flammte die Pest immer wieder auf.

1648 Zum Ende des 30 Jährigen Krieges plünderten, sengten und mordeten durchziehende Truppen so schlimm wie nie zuvor.

1648-1650 Die Pest grassiert. Am Höhepunkt der Epidemie starben in Mattighofen und Schalchen am Tag bis zu sechs Menschen und mehr.

1654 Ab diesem Jahr fand der zweite Sensenhammer im Ort Schalchen keine Erwähnung mehr. Er wurde entweder aufgelassen, oder mit dem Ersteren vereinigt.

1670 trat in ganz Bayern ein schweres Erdbeben auf und ein "großes Sterben" kam auch dazu.
Dechant Kyrmayr gab Thomas Schwanthaler aus Ried den Auftrag, einen Altaraufsatz mit dem Motiv der Enthauptung der Heiligen Barbara zu schnitzen. Diese wurde dann in der Barbarkirche aufgestellt.

1677 Ein Hagelunwetter verwüstete die Ortschaften Äpfelberg, Stallhofen, Erb und Weinberg.
Der Altar für die St. Jakobskirche wurde gebaut.

1682 verbreitete eine Sonnenfinsternis Angst.

1696 erfolgte ein großer Umbau der St. Jakobskirche in Schalchen.

1699 erschütterte wiederum ein Erdbeben unsere Gegend.

1703 traten wiederum Pestfälle in unserem Gebiet auf.

1705 Eine Sonnenfinsternis verbreitete Angst.

1705-1706 Der bayerische Bauernkrieg. Der Aufstand der Bauern flammte in Altheim auf und breitete sich über Braunau, Mauerkirchen, Mattighofen (und Schalchen) bis Henhart (Höhnhart) aus.

1706-1714 hat Österreich das Innviertel und weite Teile von Bayern besetzt. Graf Gundacker bekam die Herrschaft über Mattighofen und Uttendorf.

1712-1714 trat die Pest noch einmal bei uns auf, aber nicht mehr ganz so arg. So war in Stallhofen niemand an der Pest erkrankt. Angeblich haben die Leute im Wald geschlafen und dadurch keine Pestfälle gehabt. Nach 1714 sind bei uns keine Pestfälle mehr bekannt.

1732 wurden an allen drei Gotteshäusern Reparaturen durchgeführt.
St. Jakob bekam ein neues Pflaster.

1739 war ein besonders kalter Winter. Mühlen, Sägewerke und Sensenwerke standen still, die Wasserräder waren eingefroren. Die Obstbäume sind in großer Zahl vernichtet worden, selbst Tiere und Menschen sind erfroren.

1741 bedrohte eine Feldmäuseplage im Innviertel und ganz Bayern.

1742 Österreichische Truppen durchzogen unser Gebiet. Mord und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Besonders gefürchtet waren die Panduren (Rotmäntel) des Oberst Trenk.
Gefangenen wurden kurzerhand die Ohren und Nasen abgeschnitten um sie leichter zu erkennen. Einen Monat nach den österreichischen Truppen kam die bayerische Armee ins Land, aber beim Morden und Plündern standen sie den Österreichern um nichts nach.

1743 setzte ein "großes Sterben" bei uns ein. Wahrscheinlich handelte es sich um die "Rote Ruhr".
Nebenbei raffte eine unbekannte Viehseuche einen großen Teil der Tiere hinweg.

1747-1749 fraßen riesige Heuschreckenschwärme alles Grün im Mattigtal auf. Enorme Ernteschäden und eine Hungersnot waren die Folge.

1748 Zimmermeister Andre Tischler baute den neuen Zwiebelhelm auf den Schalchner Kirchturm.

1751 Kurfürst Maximilian von Bayern ordnete an, dass neben Religion auch das Lesen, Schönschreiben, das Rechtschreiben, das Briefschreiben, Landwirtschaft und Naturgeschichte unterrichtet werden musste.

1756 scheinen Kirchenrechnungen für die Gotteshäuser St. Jakob, St. Barbara und St. Kunigunde auf.

1760-1780 In unserer Gegend wurden die ersten Erdäpfel angebaut.

1765 werden 28000 Rm Holz im Scheiterbach bei der Schneeschmelze geschwemmt.

1770 Wegen Frost und vielem Regen wurden das Getreide und das Heu fast völlig vernichtet, Hungersnot und Seuchen waren im Gefolge.

1772 wurde in Mauerkirchen der letzte Bär in unserem Gebiet erlegt.
Eine gewaltige Feldmäuseplage bedrohte die Ernte.

1777 Eine große Nordlichterscheinung verängstigte die Bevölkerung.

1779 Nach dem Friedensvertrag von Teschen, zwischen Österreich und Preussen, fällt das Innviertel an Österreich. Die Währung waren Gulden und Kreuzer.

1779 Es gab eine Bewilligung zur Unterhaltung eines Lehrers, der in der Filialkirche Schalchen bestellt werden sollte.

1780 Im Armenhaus (Siechenhaus) befand sich eine Mautstelle. Es gab nur diese eine Mautstelle im hiesigen Gerichtsbezirk (Wegeschranken). Für ein Pferd mussten 2,25 Kreuzer, für eine Kuh oder einen Ochs 1,25 Kreuzer bezahlt werden. Kleinvieh war frei.

1781-1782 Aufhebung der Leibeigenschaft.

1784 Schalchen wurde wieder eine eigene Pfarre, aber schon einige Monate später wird dies widerrufen.

1785 Auf Anordnung Kaiser Joseph´s II. wird die schöne Kirche St.Barbara, trotz heftigen Prostestes der Schalchner Gläubigen, gesperrt. Die Orgel wurde nach Aspach verkauft, und steht noch heute in Verwendung. Die berühmte Schwanthalergruppe, "Enthauptung der Hl. Barbara", steht heute noch in der Pfarrkirche St. Jakob in Schalchen. Das Kirchengebäude nutzte man noch als Stall und Lagergebäude bis es ganz verfiel. 1845 stand nur mehr der Turm und die Süd- und Westmauer. Auf die gleiche Anordnung hin wurde auch die kleinere Kirche St. Kunigunde gesperrt und abgerissen.

1785-1790 Einführung der Hausnummern.

1798 Große Einquartierungen in unserer Gegend.

1799 Der Scheiter- oder Schwemmbach wurde begradigt. Von der Brücke "Mattighofnerstraße" bis nach Furth. Ehemals floss er beim "Breitenbauer" ins Bachbett des heutigen Brunnbaches und somit auch durch Schalchen. Die Begradigung erbrachte Vorteile bei der Holztrift, denn die Mühlen, Säge- und Sensenwerke wurden nicht mehr gestört und man brauchte kein Ausfallgeld (Feiergeld) mehr zu bezahlen.

1800 Erster Franzoseneinmarsch. Es kam zwar zu keinen Kampfhandlungen in unserer Gegend, aber die durchmarschierenden Truppen hausten fürchterlich.

1802 Einführung der Kuhpockenimpfung gegen die Blattern.

1805 Zweiter Franzoseneinmarsch. Einquartierungen und Ablieferungen, aber auch Plünderungen waren im Gefolge. Bauern mussten mit Ross und Wagen nach Braunau kommen, zur Schleifung der Braunauer Feste, so auch die Schalchner Bauern.

1809 Dritter Franzoseneinmarsch. Vom 1.Oktober bis 29. September 1810 war das Innviertel "französich kaiserliche Provinz". In Ried gab es eine provisorische "französische kaiserliche Landeskommission" (Rieder Regierung).

1811 verängstigt ein großer Komet die Bevölkerung. (Kometenerscheinungen galten als böses Omen).

1812 wurden beim Durchzug französischer Truppen die Anwesen vom Zacherlbauer, Schiessl und Jedinger in Brand gesetzt.

1813 Feldzug Napoleons gegen Russland. In unserer Gegend kam es zwar zu keinen Kampfhandlungen, doch die durchziehenden Truppen raubten alles was nicht niet- und nagelfest war. Nach Überlieferungen war die Not so groß, dass sich die Bevölkerung von Wurzeln und Rinden ernährte. Es wagte sich kaum jemand auf die Felder.
Nach mündlicher Überlieferung soll Napoleon in Schalchen bei einem seiner Durchzüge mehrmals mit seinen Mätressen genächtigt haben, und zwar in dem nach ihm benannten "Napoleonhäusl". Dieses Haus steht heute nicht mehr, es war in der Nähe der Tennisplätze.

1817 Baugebrechen am Turm und Dach der Kirche St. Jakob in Schalchen, hervorgerufen durch zwei Stürme innerhalb von zwei Monaten.

1818 Die Familie Voggenberger erbaute ein Gasthaus im Ortszentrum von Schalchen (heute Laimerwirt).

1821 Zu Cappellen fand in der Nähe des Sensenhammers ein Felssturz statt. Es waren Tote und Verletzte zu beklagen, auch der Sensenhammer wurde schwer beschädigt.

1826 erschütterte ein Erdbeben unsere Gegend.

1831 Renovierung der Friedhofsmauer sowie der Zifferblätter der Turmuhr.

1835 wurde die Kuppel samt dem Turmkreuz der Schalchner St. Jakobskirche vergoldet. Die Arbeiten führte der Goldschmied Reitsperger aus Mattighofen durch.

1842 wurde der Schweineeintrieb zur Eichelmast in den Kobernaußerwald erlaubt (Damals gab es noch große Eichen- und Buchenwälder bei uns).

1846 Der Sensenhammer zu Cappellen ging mit Kaufvertrag an einen Martin Sporn über, der dort eine Pfannenschmiede errichtete.

1848 Revolutionsjahr. Unabhängigkeit der Bauern von der Grundherrschaft. Zehentablieferungen und Robotleistungen hörten auf.

1849 wurde der Turm der St. Barbarakirche gestürzt, mitsamt den Glocken, denn niemand wagte es noch sie zu bergen.
Das neue Gemeindegesetz mit 177 Paragraphen trat in Kraft.

1850 Gründung der Gemeinde Schalchen. Sie setzte sich aus den Steuer- und Katastralgemeinden Schalchen, Unterlochen, Furth, Weinberg, Schnellberg und Oberminichthal zusammen. Es waren 37 Ortschaften mit 463 Häusern und 2127 Einwohnern. Erster Bürgermeister war Franz Schnellberger, "Lengauer in Schalchen".

1853 Es gab Einquartierungen in Schalchen.

1855 Gründung des Gendarmeriepostens Mattighofen, in dessen Bereich Schalchen fiel.
Valentin Sperl und seine Ehegattin Theresia erbauten die Barbarakapelle am Auffang.

1866 wurde die Holztrift im Schwemmbach zwischen Schneegattern und Braunau aufgelassen.

1870 Einführung der 6-jährigen Schulpflicht.

1872 gab es in unserer Gegend eine Blatternepedemie an der viele starben.

1873 erfolgte die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Steindorf-Braunau. 30.000 Arbeiter, davon viele Italiener bauten die Bahnstrecke in nur 2 Jahren. Nach mündlicher Überlieferung soll es im Gemeindegebiet von Schalchen zum Widerstand der Grundbesitzer gekommen sein. Mit Sensen und Gabeln wollten sie die Arbeiter vertreiben. Es kam soweit, dass die Arbeiter von Militär geschützt werden mussten, um den Weiterbau zu garantieren.

1875 An den Bitttagen brannten die Anwesen Berghammer, Lindlbauer und Kramerbauer. Alle in der heutigen Brunnbachstrasse. Ausgelöst wurden die Brände durch Funkenflug von der Hackenschmiede Berghammer Treml. Es herrschte starker Ostwind, die Dächer waren noch vorwiegend mit Stroh gedeckt, so fing auch noch das Haus Schlager, heute Sinzinger Feuer und brannte ab.

1884 Eine Maul- und Klauenseuche verursachte großen Schaden unter den Viehbeständen. In der Mattighofner Pfarrkirche wurde mit den Schulkindern aus Mattighofen und Schalchen eine Weihnachtsfeier mit einem Christbaum gefeiert. Fabrikant Vogl und andere Geschäftsleute spendeten für arme Kinder. Es dürfte die erste Weihnachtsfeier mit einem Christbaum in unserer Gegend gewesen sein.

1885 wurden beim "Müller vorm Holz" (Achleitner) die ersten Versuche mit einem Dynamo (Gleichstrommaschine) gemacht. Beim ersten Versuch, so die mündliche Überlieferung, flüchteten die Mühlburschen und Dienstboten aus der Stube. Nach Meinung dieser Leute hätte dieses Licht mit dem Teufel zu tun.

1887 Karl Kaltenbrunner kaufte den Sensenhammer zu Schalchen.

1888 trat die Maul- und Klauenseuche bei vielen Höfen auf.

1890-> 1900 befand sich im Nebengebäude des Hallewirtes in Erb eine Käserei. Die umliegenden Landwirte lieferten dorthin einen Teil ihrer Milch.

1893 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schalchen. Erster Obmann war Xaver Luger, Müller zu Erlach.

1896 wurden in Schalchen eine Telegraphenstation und ein Postamt errichtet. Beides leitete Georg Moser.

1897 Zwischen 29. und 31. Juli verursachte ein Dauerregen ein großes Hochwasser. Fast alle Häuser waren betroffen. Der Bahndamm wurde unterspült.

1898 Maria Schmolln wurde eine eigene Gemeinde. Schalchen verlor dadurch die Katastralgemeinden Schnellberg und Oberminichthal.

1899 Am 11., 12., und 13. September wurde unser Gebiet von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Nach mündlicher Überlieferung soll mehr Wasser gekommen sein als 1897.
Eröffnung der Volksschule in Schalchen.
Ein großes Krebssterben in den Bächen trat auf, ausgehend von Frankreich war ein Pilz der Verursacher.



1900 - 1930
> 1900 In Schalchen gründete man eine Druschgemeinschaft.
Die Freiwillige Feuerwehr Furth wurde gegründet.
In der Kirche St. Jakob in Schalchen konnten zwei Seitenaltäre errichtet werden.
Eine Suppenanstalt wurde eingerichtet, um Kinder mit einem langen Schulweg zu verköstigen.

1901 Nach mündlicher Überlieferung wurde bei Grabarbeiten in der Nähe der ehemaligen Barbarakirche ein Eichensarg gefunden, in dem sich ein Ritter in voller Rüstung befand, leider ist nicht bekannt wo die Rüstung und das Skelett hingekommen sind.

1902 Ein großes Hagelunwetter zog über Weinberg, Erb und Stallhofen hinweg und richtete erheblichen Schaden an.
In Schalchen gab es schon früh Anhänger der sozialdemokratischen Partei. Hauptsächlich die Senschenschmiede und die Arbeiter der Lederfabrik Vogl sowie die Brauer bekannten sich dazu.
Am 1.Mai veranstaltete eine Gruppe von ihnen einen improvisierten Umzug. Dieser löste bei den Konservativen und Bauern massiven Protest aus.
Aufhebung der Strassen- und Pflastermaut beim Siechenhaus. (Siechenhausmaut).

1903 Ankauf des Siechenhauses durch die Gemeinde Schalchen. (später Armenhaus).

1904 Franz Falk, Marxbauer in Stallhofen, verteidigte die Forstrechte der Bauern in Wien im Parlament und drang bis zum k.u.k. Kämmerer vor. Die Angelegenheit wurde dem Kaiser vorgetragen, dieser soll folgendes erwidert haben: "Ich will nicht, dass jemand Unrecht geschieht".

1905 In Schalchen gründete man den Holzverein.

1906 Zwei Herren aus Simbach fuhren mit einem Automobil durch Schalchen nach Maria Schmolln.
Es dürfte das erste Auto auf Schalchens Strassen gewesen sein.
Bürgermeister Sattlecker (Sperl in Stallhofen) kaufte die Schottergrube in Häuslberg und betrieb sie in Eigenregie. Nach Ablauf seiner Dienstzeit schenkte er sie, samt dem erwirtschafteten Erlös der Gemeinde Schalchen.

1907 Karl Kaltenbrunnen, Sensenwerksbesitzer in Schalchen, kaufte die Mühle und das Sägewerk zu Erlach (Häuslbergerstr.). Er baute die Gebäude um, zu einem modernen turbinengetriebenen Betrieb.
Bis zu 500 Sensen wurden dann am Tag dort produziert.
Ein schweres Hagelunwetter verwüstete die Ortschaften Weinberg, Erb und Stallhofen.

1908 trat in Schalchen eine Typhusepidemie auf. An die 50 Menschen erkrankten, 8-10 starben.
Frau Kunigunde Weinberger unternahm in Begleitung des Priesters von Schalchen eine Pilgerreise nach Jerusalem. Einige Jahre später reiste die "Paffenberger Kuni" wie sie genannt wurde nach Rom. Sie war wohl die erste Frau aus Schalchen die über die Grenzen von Europa hinausgekommen ist.

1909 unternahmen die "kaiserlichen", wie damals das Militär genannt wurde, in Schalchen und Umgebung ein Manöver.

1910 gab es eine 14-tägige Schulsperre, wegen einer Masernepidemie.
In verschiedenen Höfen der Gemeinde trat die Maul- und Klauenseuche auf.
Ergebnis einer Volkszählung. 1897 Einwohner, 365 Häuser und 450 Parteien (Mieter).
Der Söldner Eberl in der Ortschaft Hadermarkt (Häuslbergerstr.) hatte am Tag vor dem Fronleichnamstag etwas zu tief in den Krug geschaut. Am nächsten Tag sollte er bei der Fronleichnamsprozession den Himmel mittragen. Da er dazu nicht fähig war und auch gar nicht erschien, wurde er zu drei Tagen Arrest verurteilt.

1912 Gründung des Militarveteranenvereines (Heimkehrerbund). Erster Obmann war Herr Weinberger (Pfaffenberger).
Martin Maier "Fröschlbauer" kaufte die erste Sähmaschine in Schalchen.

1913 Erste Dilettantenbühne der FF - Schalchen. Aufgeführt wurde das Stück "Die kranke Uhr".

1914 Am 29.07 fand eine allgemeine Mobilisierung bis zum 38. Lebensjahr statt.
Der erste Weltkrieg begann. Der erste Gefallene der Gemeinde Schalchen war Arnetsreiter Adolf, Sensenwerksarbeiter bei der Firma Karl Kaltenbrunner. Begraben wurde er in Wiceople, Galizien (heute Polen).
Der Gasthof Bräu stellte das brauen von Bier ein. Die Braurechte wurden an die Stieglbrauerei verkauft.

1914-1915 trat in Schalchen die Milzbrandseuche auf. Ausgelöst durch die Einfuhr ausländischer Tierhäute von der Lederfabrik Vogl.

1915 Zur Jahresmitte kamen evakuierte Südtiroler aus dem italienischem Kampfgebiet nach Schalchen.
Kurz darauf Flüchtlinge aus Galizien.

1916 Zwei schwere Hagelunwetter am 9. Juni und am 30 August.
Durch die vielen Einberufungen wurden die Arbeitskräfte knapp. Die Lebensmittelversorgung immer kritischer.

1917 Wie überall in der österr.-ungarischen Monarchie nahm man auch in Schalchen die Kirchenglocken für Kriegszwecke ab. Nur die kleine es-Glocke blieb erhalten.

1918 Kriegsende. 48 Schalchner verloren in diesem Krieg ihr Leben.
Am 10.Dezember fliegt der Zeppelin über Mattighofen in West-Ost Richtung hinweg.

1918-1919 grassiert in Schalchen eine Grippe-Epidemie. Es kam zu mehreren Todesfällen.

1919 Gründung des Invalidenvereines (später Kriegsopferverband). Erster Obmann war Mathias Ranftl.
Die Lederfabrik Vogl stanzte ein sogenanntes Ledergeld (Lederfünferl).

1919-1924 Steinberger Ferdinand, genannt "Schuster Ferdl" staute das Barbarabachl und erzeugte dort Lichtstrom. Neben seinem Haus versorgte er auch das Gasthaus Bräu, Lengauer und noch Einige mit Strom.

1920 Die Unterhaltungssteuer wurde in Schalchen eingeführt.
Durch die Weltwirtschaftskrise muss auch Schalchen ein Notgeld ausgeben.

1920-1922 trat die Milzbrandseuche auf. Wassermeister Penninger musste die verendeten Tiere zur Verbrennung bringen, oder die Kadaver, soweit sie nicht verarbeitet werden konnten, vergraben.
Penninger (Langmoar in Langwiedmoos) infizierte sich mit dem Milzbranderreger und verstarb daran.
Der landläufige Ausdruck für den Abdecker war "Schinder". Der Schinderweg im Kobernaußerwald erhielt seinen Namen dadurch, da die verendeten Tiere nicht durch bewohntes Gebiet transportiert werden durften und sie hier, auf diesem einsamen Waldweg befördert wurden.

1921 Der Gebirgstrachtenerhaltungsverein, später Trachtenverein, wurde gegründet.
Gründung des Arbeitergesangsvereines in Schalchen.
Schließung der Volksschule wegen einer Masernepidemie.
Brandserie in Unterlochen: 11.08.Teichstätterstadel, 14.08.Baumgartner, 16.09.Säge und Wagenhütte beim Teichstätter. Ein Brandanschlag beim Maier unter der Leithen konnte im letzten Augenblick verhindert (eingedämmt) werden.

1922 In Schule, Gemeinde und Lehrerwohnung wurde das elektrische Licht eingeleitet.
Die Sperrstunde wurde im Gemeindegebiet auf 23 Uhr festgelegt. Der Gemeindediener musste kontrollieren ob diese eingehalten wurde.
Im Gasthaus Bräu hat Hans Thaler mit seinem Stilettmesser herumgefuchtelt und dabei Herrn Weinberger erstochen.

1923 Kronberger in Furth wurde die Gasthauskonzession zugesprochen.
Triste Lage in der Gemeindekasse: 57.974.105 Kronen Einnahmen standen 135.974.405 Kronen Ausgaben gegenüber und damit ein Abgang von 77.784.160 Kronen. Dies war auf die Inflation zurückzuführen.
Die Gemeinde Schalchen erwarb um den Preis von 2.900.000 Kronen eine Schreibmaschine. Einweihung der neuen Kirchenglocken.

1924 Bei Veranstaltungen spielte immer öfter die "Fessl-Musik". Vorher kamen bei Festlichkeiten meist die "Enthammer" aus Auerbach.
Bei einem Brand im Hadermarkt starb die 5-jährige Maria Schiessl. Die Ursache war Brandlegung.
Gründung der Mattigtaler Lagerhausgenossenschaft. Erster Obmann war Franz Gann "Maier unter der Leithen".
Feierliche Enthüllung und Einweihung des Kriegerdenkmales.
Die allgemeine Stromversorgung kommt nach Schalchen. Das Brauhaus Mattighofen führte zusammen mit der Firma Stern und Hafferl die Organisation durch.

1925 Alois Ludwig Moser, Sensenwerksbesitzer in Unterlochen kaufte das erste Auto in der Gemeinde Schalchen, es war ein "Ansaldo".
Der Weißbräu in Unterlochen bekam das Gastgewerberecht zugesprochen.
Ein Brauereiauto der Brauerei Mattighofen fuhr in Richtung Uttendorf. Beim Bahnübergang unterhalb von Furth erfasste ein Zug das Bierauto. Der Lenker war sofort tot. (Wahrscheinlich der erste schwere Autounfall in Schalchen).
Herr Gann, Maier unter der Leithen kaufte den ersten (eisenbereiften) Traktor in der Gemeinde.

1926 Die Stieglbrauerei musste für die Bierzufuhr zum Gasthof Bräu (Hietl) 30 Schilling für Strassenbenutzung bezahlen.
Johann Pflug feierte sein 50-jähriges Dienstjubiläum als Totengräber. Von der Gemeinde bekam er eine Flasche Schnaps, eine Schachtel Virginia und einen freien Abend im Wirtshaus als Jubiläumsgeschenk.
Große Brandkatastrophe in Unter-Weinberg. Vier Bauernhöfe werden ein Raub der Flammen.
Kiligan, Sperl, Hauslbauer und Sizl. Brandursache war Brandstiftung.

1927 Der Gemeindearzt Dr. Staininger wurde zum Ehrenbürger der Gemeinde Schalchen ernannt. (Wahrscheinlich der Erste).

1928 Beim Anwesen des Dyonis Laimer in der Brunnbachstrasse zerdrückte die Schneelast den Dachstuhl des Stallgebäudes.
Nach Renovierungsarbeiten am Kirchturm und der Kuppel, wurde das Kirchturmkreuz neu gesteckt.
Ende August nahm der Schalchner Missionar Pater Hofbauer Abschied von seiner Heimat, um ins ferne China zu reisen.
Der Gendarmerieposten Mattighofen erhielt ein Dienstfahrrad.

1929 Die Raiffeisenkasse und das Postamt übersiedelten vom Gasthaus Post (später Heiml, später Schwanninger) zum Haus des Franz Weinberger, Schalchen Nr. 9 (Latschbauer-Kaltenbrunnerstr.).
Am 20.03. um 7.30 Uhr lösten sich Gesteinsmassen des Siedelberges und verschütteten in Unterlochen das Haus des Jakob Buttinger und beschädigten Nebenhäuser. Das Unglück forderte 2 Todesopfer.
Am 04.06. zwischen 16 und 17 Uhr zog ein furchtbarer Sturm übers Land. Seine Wucht war so groß dass beim Müller vorm Holz (Achleitner) das Sägewerksgebäude mit samt dem Wasserrad vom Boden abgehob und 6-7 m auf die andere Seite des Ufers geschleudert wurde. Es wurde nicht mehr aufgebaut.
Beim Wiesenberger in Furth riss der Sturm die ganze Westseite des Heubodens weg.



1930 - 1945
1930 Gründung des Musikvereines Schalchen.
Segerer in Holzleithen erhielt das Gastgewerberecht und wurde ein Gasthaus. (Wirt z´Holzleithen).
Ein Hagelunwetter verursachte schwere Schäden.

1931 Das Sensenwerk Kaltenbrunner wird stillgelegt. Ca. 60 Arbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.
Die Lederfabrik Vogl, die Brauerei Mattighofen, aber auch andere Betriebe entließen laufen Arbeiter.
Damit hielt das Gespenst der Arbeitslosigkeit in Schalchen einzug.
In Schalchen und Mattighofen grassiert der Typhus. 40-50 Personen befanden sich im Krankenhaus. Einige verstarben an der Seuche.
Schmitzberger in Lindach wurde eine Flaschenbierkonzession erteilt.

1932 Der Gemeindearbeiter Johann Schratz fand bei Arbeiten in der Gemeindeschottergrube in Häuslberg den "vierten Backenzahn vom einem Mammut".
Die politische Lage war sehr angespannt. In Laimer´s Gasthaus fand eine Veranstaltung der NSDAP statt, ca. 180 bis 190 Personen hatten sich eingefunden. Mitglieder der KP waren auch dort. Nach Zwischenrufen der Kommunisten kam es zu einer fürchterlichen Saalschlacht. 21 Personen waren verletzt, davon 2 schwer. Nach dem Polizeibericht wurden zertrümmert und zerstört:
103 Biergläser, 6 Weinstutzen, 1 Steingutkrug, die elektrische Beleuchtung, 5 Fensterscheiben, 12 Bänke, 2 Sitzbanklehnen und einige Tischfußleisten.

1933 Die Arbeitslosigkeit hatte sich so verschlechtert, dass viele von Haus zu Haus zogen, oft ganze Familien. 30-40 Personen am Tag waren keine Seltenheit, die um Essen und Almosen bettelten.
Die Gemeinde Schalchen gibt Wohlfahrtsscheine aus.
Ein Flugzeug "unbekannter" Nationalität warf über Schalchen Flugzettel mit NS-Propagandamaterial ab.

1934 Wegen der Februarunruhen wurde die Volksschule vom 14.-16. Februar geschlossen. In Schalchen war allerdings von den Unruhen nichts zu bemerken.
28.07. Eine Verfügung der BH-Braunau: "Von heute an sind die Haustore um 20 Uhr zu versperren. Gasthausschluss um 20 Uhr. Ansammlungen sind auf der Strasse verboten. Wer nach 20 Uhr auf der Strasse angetroffen wird, muss sich rechtfertigen können, ansonsten erfolgt eine Verhaftung".
06.09. Das Gemeindegebiet von Schalchen wurde mit Erlass als besonderes Notstandsgebiet bezeichnet.
Es wurde mit den Grabungsarbeiten an der Heilquelle im Wald des Herrn Rudolf John begonnen. Zuerst vermutete man dort Erdöl.

1935 Bei einem Einbruch in die Gemeindekanzlei wurden 2.589,90 Schilling entwendet. Der Schulbeginn wurde von Mai in den September verlegt. Seit 1899 war im Mai Schulbeginn.

1937 Unter Beteiligung der Gemeindevertretung wurde die Heilquelle Schalchen eingeweiht und eröffnet.

1938 12.03 Deutsche Truppen marschieren durch Schalchen in Richtung Munderfing und Maria Schmolln.
13.03. Die Gemeindevertretung wurde aufgelöst. Bgm. Fellner (Feldweiß), wahrscheinlich der einzige in ganz Oberdonau (Oberösterreich), wieder als Regierungskommissär eingesetzt.
Ortsgruppenleiter wurde Friedrich Achleitner, Ortsbauernführer Kronberger Wirt in Furth.
Alle Vereinskassen wurden beschlagnahmt und mussten beim Gemeindeamt abgegeben werden.
01.07. Die Straßenverkehrsordnung wird umgestellt auf den Rechtsverkehr. Mehrere Bauern aus Schalchen kauften eine Kartoffeldämpfkolonne.

1939 Kotzenberger Ferdinand und Laimweger Anna, Unterweinberg 3, waren das erste Ehepaar, das in Schalchen standesamtlich getraut wurde.
Einberufung zum Polenfeldzug. Der zweite Weltkrieg begann. In Schalchen gab es eine Panne. Der Kurier fuhr nach Schalchen bei Treubach, statt in unseren Ort. So kamen die Einberufungsbefehle erst gegen 23.30 Uhr hier an. Noch in der Nacht wurden sie zugestellt, denn die Einberufung galt bereits für den nächsten Tag.
Der erste Gefallene der Gemeinde Schalchen war bereits am 02.09. Josef Huber aus Zeiledt. Ihm sollten noch 135 Gefallene und Vermisste folgen.
01.10. Erstmals wurde für die Katholiken der Diözese Linz ein Kirchenbeitrag eingehoben.

1940 Gewaltige Schneestürme legten am 15. und 16. Februar den ganzen Verkehr lahm. Die Bevölkerung musste Schneeräumen, die Volksschule wurde für einige Tage gesperrt.
Als Vorsichtsmaßnahme gegen Bombardierungen wurden Kinder aus Großstädten evakuiert. Hier in Schalchen wurden Kinder aus Berlin und Karlsruhe bei verschiedenen Familien untergebracht.
200 Mann und 30 Offiziere aus Frankreich kommend, wurden einquartiert. Ihre Pferde kamen nach. Die Feldpost Nr. lautete 14725F.

1941 Der Kirchenchor unter der Leitung von Frau Brenner wurde gegründet. Abnahme der Kirchenglocken für Kriegszwecke.
Im Februar wurden 2 Kompanien in Schalchen einquartiert. Am 24.03. rückten alle in Schalchen einquartierten Soldaten ab, zum Aufmarsch gegen Russland.
30.11. Erster Fliegeralarm in Schalchen und Mattighofen.

1942 Vom 31.01. bis zum 16.02. gab es eine allgemeine Schulsperre.
Am 14.04. Verhaftung von sieben Kommunisten. Josef Helmetsberger verurteilte man zum Tode. Er wurde am 23.03.43 hingerichtet. Er war Mauerer, Schalchen - Neudorf 101.
Am 29.05. überzog ein schweres Hagelunwetter unser Gemeindegebiet.

1943 Alle Butterkübel und Geräte zur Buttererzeugung mussten abgeliefert werden, sie wurden im Armenhaus versperrt.
Vom 25.03. bis 22.05. gab es eine Einquartierung einer Kompanie mit ca. 250 Mann.

1944 Friedrich Schmidt aus Schalchen, er war fahnenflüchtig, wurde bei einer Magd im Sensenwerk Moser verhaftet. Ende Mai verurteilte man ihn zum Tode. In Wien war die Hinrichtung.
In Oberholzleithen, auf der "Schöffeggerleithen" begann der Bau eines "Sippenheimes". Zu diesem Zweck baute man Erdbaracken, für Flüchtlinge. Beim Lindlbauer (Brunnbachstrasse) wurde ein Sanitätshaus eingerichtet.
Brandserie: 11.09. brannte es beim Müller vorm Holz, Achleitner, Ortsgruppenleiter.
30.11. gegen 23 Uhr brannte das Haus des Gemeindesekretärs Staffel vollkommen nieder, um 24 Uhr loderten die Flammen beim Anwesen von Bürgermeister Fellner (Feldweiß) auf. Später bestätigte sich die Vermutung, dass bei alle drei Bränden Georg Hamminger der Brandleger war.
Inspektor Leitner wird angeschossen, vermutlich auch von Hamminger.



1945 - 2000
1945 Die Schule wurde gesperrt. Das Schuljahr 1944/45 musste von allen Schülern in Österreich wiederholt werden.
Viele Flüchtlinge kamen in Schalchen in den ersten Monaten an.
15.03. In Oberweinberg, um 22.50Uhr, wurde Herr Mühlbacher (Flohlbauer) aus dem Haus gelockt, und durch einen Pistolenschuss niedergestreckt. Kurze Zeit später erlag er seinen Verletzungen. Georg Hamminger der Täter.
25.03. Ein Flugzeug der Marke Messerschmidt musste beim Bahnwärterhäuschen notlanden.
In dieser Zeit griffen des öfteren feindliche Flieger die Züge der Bahn an. Tote und Verwundete waren zu beklagen.
In den letzten Kriegstagen brachte man ein Langrohrgeschütz zwischen Schule und der ehem. Kaltenbrunnervilla (heute Plass) in Stellung gegen die herannahenden amerikanischen Truppen.
Durch das energische Eingreifen von einigen Schalchner Einwohnern konnte das Unternehmen gottlob verhindert werden.
04.05. Um 3 Uhr morgens wurden Georg und Anna Mitterbauer in Oberweinberg 13, und Alois und Anna Niederklapfer, Oberweinberg 1 in ihren Häusern erschossen. Auch hier war Georg Hamminger der Täter. Er nannte sich "Freiheitskämpfer".
04.05. Die ersten amerikanischen Panzerspitzen trafen in Schalchen ein, sie fuhren weiter in Richtung Salzburg.
Nach dem Zusammenbruch des Naziregimes wurden alle Funktionäre verhaftet, und in Lager in Glasenbach gebracht. Auch Bürgermeister Fellner, obwohl er lange vor den Nazis bereits Bürgermeister von Schalchen war. Der Ortsgruppenleiter Friedrich Achleitner war nicht aufzufinden.
Dr. Karl Kaltenbrunner wurde aufgrund seiner guten Englischkenntnisse als Bürgermeister der österreichischen Freiheits- und Widerstandsbewegung eingesetzt.
28.07. 193 Flüchtlinge aus Ungarn trafen aus Mining kommend in Schalchen ein. Sie wurden im "Sippenheim" (Erdbarackenlager) untergebracht.

1946 Allgemeine Wahlen. Franz Weinberger, Postbediensteter, wird erster gewählter Bürgermeister nach dem 2. Weltkrieg.
In Schalchen wurde im "Loamerfeld" in Oberholzleiten der erste Kartoffelkäfer gefunden. Die Finderin war beim Bräu als "Kucherl" beschäftigt.

1947 Georg Hamminger von Oberweinberg, 1944 desertiert, konnte in einem Zug in Lochen verhaftet werden. Auf sein Konto gingen Morde, Mordversuche, Brandstiftungen usw. Sein Name allein verbreitete schon Angst und Schrecken in vielen Orten der näheren Umgebung. Allein in Schalchen hat er 5 Morde und 3 Brandanschläge gestanden. Im Gefangenenhaus Ried erhängte sich Hamminger am 26. April.

1948 Im Februar erfolgt die Gründung des Tennisclubs. Gleichzeitig wurde von der Gemeinde ein Grundstück entlang des Brunnbaches zum Bau eines Tennisplatzes zur Verfügung gestellt.
Die Getränkesteuer wurde eingeführt.

1949 Die Glockenweihe der neuen Kirchenglocken fand statt.
Ein schweres Hagelunwetter zog über Schalchen hinweg.
Der Tennisplatz wurde eröffnet.

1950 Einweihung des neuen Kriegerdenkmales in Schalchen.

1951 Viele Arbeitsstunden wurden von Gemeindebürgern am Gemeindehaus geleistet und angerechnet für die noch geltende "Robotleistung".

1952 KTM führt zum ersten Mal ein Motorradrennen durch, ein Straßenrennen. Das "Schalchner Dreiecksrennen".
Im neu errichteten Gemeindehaus wurden die Raiffeisenkasse und das Postamt untergebracht.

1953 Erbauung des Pfarrhauses und Pfarrheimes. Schalchen wurde zur Kooperatorexpositur erhoben.
KTM führt das 2 Dreieckrennen durch.

1954 Gründung der Jagdgenossenschaft Schalchen.
Gründung der Landjugend Schalchen.
KTM führt das 3. Dreieckrennen durch.
Zwischen 8. und 13. Juli regnete es fast ununterbrochen. Ein gewaltiges Hochwasser war die Folge.
Schalchen stand unter Wasser. Die Strasse nach Maria Schmolln war unpassierbar. Brücken, vor allem am Schwemmbach wurden weggerissen. Das Hochwasser hinterließ schwere Schäden.

1955 KTM führt das 4. Dreieckrennen durch. Ca. 10-12000 Menschen sind an der Strecke.
Karl Schwendner, Bindermeister in Oberharlochen, wird erster sozialdemokratischer Bürgermeister in Schalchen.

1956 Ausbaggerung des Schwemmbaches.
KTM führt das 5. und letzte Dreiecksrennen in Schalchen durch. Wiederum ein große Besucheranzahl ist entlang der Strecke. Aus Sicherheitsgründen kann kein weiteres Rennen ausgetragen werden.
Beginn des Schulum- und Neubaues.
Am 06.09. kommt es bei dem Schulumbau zu einem tragischen Unfall. Peter Langgartner wird von einem Fenstersturz erschlagen. An der Landstrasse nimmt der "Opelhof" in Betrieb genommen.

1957 Der erste Mähdrescher (Schwollberger) wird in Schalchen und Umgebund eingesetzt.
Die Kühlgemeinschaft Schalchen wird gegründet.
Am 08.09. wird die Volksschule wiedereröffnet.

1958 10.02. - 18.02. Sperrung der Volksschule wegen einiger Typhusfälle.
Schwere Regenfälle am 29. und 30. Juni hatten zur Folge, dass die Bäche über die Ufer traten. Brücken wurden weggeschwemmt. An Strassen und Wegen entstand großer Schaden. Aber ganz so arg wie 1954 wüteten die Fluten doch nicht.

1959 In der Volksschule wurde ein Werkraum eingerichtet.

1960 In der Pfarrkirche wurden neue Kreuzwegbilder vom akad. Maler "Lukas" aus Braunau gegen die alten ausgetauscht.

1961 Schalchen wurde wieder eine eigene Pfarre. Nach 523 Jahren (Mit kurzer Unterbrechung von März bis August 1784). Karl Strassmair der erste Pfarrer.
Es erfolgte ein Renovierung der Pfarrkirche St. Jakob.
Die Gemeinde kaufte vom Landwirt Weinberger (Rieplbauer) das an den Friedhof grenzende Grundstück zur Friedhofserweiterung auf Leibrente.
In der Häuslbergerschottergrube wurden Versuchssprengungen des Bundesheeres durchgeführt. Im Umkreis von 2 km mussten die Fenster geöffnet werden. Bei den Sprengungen wurde das Haus Erlinger beschädigt.

1962 Auf dem neuerworbenen Friedhofgrund wurde eine neue Aussegnungshalle mit Urnenhain errichtet.

1963 Das neue Raiffeisengebäude wurde eingeweiht und feierlich eröffnet.

1965 Die Hummelbachstrasse wurde als erste Gemeindestrasse staubfrei gemacht. Sie erhielt eine Asphalt-Spritzdecke.
Die Firma Elektro Haas montierte am Kirchturm eine elektrische Uhr.
Die Jagdgenossenschaft Schalchen baute an der Schmollner Strasse (Zwergsteig) die sogenannte "Jägerkapelle".

1969 Der Fischereiverein Schalchen wurde gegründet.

1970 In der Ortschaft Auffang wurde ein Brunnen errichtet für die Geimeindewasserversorgung. Der gesamte Bau der Ortswasserleitung dauerte bis 1972.

1971 Nach einer Volkszählung hatte Schalchen 2999 Einwohner.
Der Sportverein SV Schalchen wird gegründet.

1975 Schalchen wurde in Linz ein Wappen verliehen.
Die 40-Stunden Woche wurde eingeführt.

1978 Bürgermeister Karl Schwendner trat aus Gesundheitsgründen zurück. Franz Kreil wurde sein Nachfolger.
Altbürgermeister Karl Schwendner und Konsistorialrat Karl Strassmair erhielten die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Schalchen.

1979 Am 29. und 30. April schneite es ununterbrochen. Der Nassschnee löste eine große Schneedruckkatastrophe aus. Tausende Bäume wurden geknickt, Stromleitungen zerbrachen unter der Last des Schnees. Der Stromausfall dauerte in Einzelfällen bis zu acht Tagen.
Die Gemeinde kaufte das Schwanninger-Wirtshaus, um Platz zu schaffen für den neuen Ortsplatz. Vor dem Abriss wurde es angezündet und diente zu eine großen Feuerwehrübung. Am 16.12. wurde die neuerrichtete Mehrzweckhalle eingeweiht und eröffnet.

1982 erfolgte die erste Hobbykünstlerausstellung.

1983 Eröffnung und Einweihung des neu gestalteten Ortsplatzes von Schalchen und des versetzten und renovierten Kriegerdenkmales.

1984 Grabungen beim Anwesen Gössler, unweit der ehemaligen Barbarkirche, bringen eine wahrscheinlich römische Heizungsanlage zum Vorschein. Die Vermutung, dass an diesem Platz eine römische Villa stand, wurde durch diesen Fund bestärkt.

1985 Der Kindergarten wurde feierlich eröffnet.
Die "Junge Generation" der SPÖ-Schalchen baute neben dem Kindergarten einen Kinderspielplatz.
Die Gemeinde kaufte die ehemalige "Pilzsäge" (Pilzhalle) entlang der Schmollner-Strasse an, als Gemeindebauhof.
27.12. wurde der Heimatverein Schalchen gegründet.

1988 Die Gemeinde erhält Anschluss an das Ferngasnetz. Die Schule, die Gemeinde und die Freizeithalle wurden angeschlossen.
Am Pfingstsonntag wurde das Heimathaus Schalchen feierlich eröffnet.
Eine neue Stegkonstruktion ersetzt den alten beim Rosenhammer, früher der "Fröschlbauersteg" genannt.
Am 2.August setzte ein Hagelunwetter ein. Die Hagelkörner erreichten Tennisballgröße. Viele Autos, Fensterscheiben und Dächer wurden beschädigt.

1989 gab es eine Nordlichterscheinung.

1990 Zwei schwere Orkane richteten schwere Schäden in den Wäldern an. Bei mehreren Häusern gab es kleinere und mittlere Schäden.

1991 Mit 01.01. löst Stefan Fuchs Franz Kreil als Bürgermeister der Gemeinde Schalchen ab, der aus Altersgründen die Amtsgeschäfte niederlegte.


heute
2002: Der österreichische Schilling muss wieder einmal weichen. Am 1.1. hat der Euro als gemeinsame europäische Währung Einzug gehalten.



2019: Bei der Bürgermeisterwahl am 20.10. löst Andreas Stuhlberger mit erst 38 Jahren den Langzeit-Bürgermeister Stefan Fuchs nach fast 29 Jahren ab.

2021: Der Klimawandel macht sich in diesem Jahr besonders bemerkbar.
Nicht nur Südeuropa stöhnt unter dramatischen Hitzewellen mit Waldbränden.
Auch in unserer Heimatgemeinde Schalchen wütet am 28. Juli ein fürchterlicher Hagelsturm und zieht eine Schneise der Verwüstung durch Schalchen. Mehrere Häuser werden abgedeckt, ganze Dachstühle werden weggerissen, ältere Wirtschaftsgebäude dem Erdboden gleichgemacht. Sonst den stärksten Stürmen trotzende, zum Teil hunderte Jahre alte Bäume werden umgerissen, abgeknickt oder kurzerhand entwurzelt.
Zudem richtet der Hagel mit seinen Golfball großen Schloßen enorme Schäden an Fassaden, Fenstern und vor allem in der Landwirtschaft an, wo es teilweise zu Totalausfällen der Ernte kommt.

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