Die Ortschaften der Gemeinde Schalchen und ihre Namenserklärung
Schalchen : Den Namen Schalchen bringt man in Verbindung mit den im Land verbliebenen Römern und Kelten. "Schalk" bedeutet "Knecht". " Zuo den Schalchen" heißt also "bei den Unfreien, bei den Knechten".
Alberding : Früher Albering, dieser Name geht auf einen alten germanischen Vornamen, nämlich "Alber" zurück.
Weinberg, Ober- und Unterweinberg : Der Name dieser Ortschaft leitet sich von der Art der Bewirtschaftung ab. Wahrscheinlich war mit der Landnahme der Römer auch der Wein zu uns gekommen und in dieser Region angebaut worden.
Äpfelberg : Die bäuerliche Bewirtschaftung erklärt auch diesen Namen. Hier dürften einmal Apfelbäume kultiviert und deren Früchte verarbeitet worden sein.
Häuslberg : Der Name richtet sich nach einem Gebäude, und der Lage am Berg. Tatsächlich hat es im Häusltal einen Häuslberger gegeben. Ursprünglich schrieb man "Heuslperg", auch "Heißlperg" wird genannt.
Unter- Mitter- Oberholzleithen : Hier ist die Landschaftsform für die Namensgebung verantwortlich. Ein Hang mit Holzbewuchs (Wald).
Hitzleiten : Das Wort bedeutet "am Abhang des Hitti oder Hitzi". Leiten ist der Abhang, und Hitz hieß ursprünglich Hitti oder Hitzi und war der Name des einstigen Besitzers oder Lehensmannes, der dort wohnte.
Ober- Unterlindach : Ach bedeutet Fluß oder Bach, Lind steht für Linden. An diesem Fluss ( Mattig ) dürfte in vergangener Zeit hauptsächlich Linden gewachsen sein, auf jeden Fall so viele, dass sie für die Benennung der Ortschaft verwendet wurden.
Unterlochen : Früher gab es auch ein Oberlochen. Der Name Lochen ist einfach zu bestimmen, "Lach, Loch, Loh", bedeutet nichts anderes als Wald. Es ist übrigens ein Zeichen frühester bayerischer Besiedelung, nur dort scheinen solche und ähnliche Namen auf.
Ober- Unterharlochen : Hier gilt das Gleiche wie bei Unterlochen, nur das es hier zu einer Doppelnennung des Wortes Wald kommt. "Har" = Hart = Wald. Wahrscheinlich zu verschiedenen Zeiten, setzte sich so das Wort "Wald-Wald" (Harlochen) zusammen. Eine andere Deutung von "Har" = Flachs. Wurde hier schon in früher Zeit Flachs angebaut ? Oder war der Wald "wie Flachs verfilzt", also mit Gestrüpp durchwachsen ?
Au : Dieses Wort bedeutet wirklich eine Au, eine wasserreiche Gegend.
Furth : Der Name zeigt uns eine druchfahrbare Stelle eines Baches, oder eines Flusses an. Wahrscheinlich bezieht sich der Ortschaftsname nicht auf den Schwemmbach, oder Brunnbach, sondern auf die Mattig.
Auffang : Vielleicht aus dem Althochdeutschen Urvanc = Ausfang = ausgesondertes Grundstück. Die urkundlichen Schriften des Stiftes Bamberg bestätigen diese Annahme. Also eine Art Bannberg, ein verbotener Wald oder Weide. Das Wort "Fang" bezeichnet aber auch eine Zunge, eine Lichtung, die in den Wald ragt. Auch "Ufwang" ist eine logische Erklärung, eine hochgelegene Wiese, Flur.
Erb: Hier waren ein oder mehrere Bauern, die in der glücklichen Lage waren, ihren Hof als Eigentum zu besitzen. Sie besaßen ein Lehen mit Erbrecht. (Eigenlehen).
Zeiledt : Der Name stammt von "Zeydlödt". Öd - Namen bezeichnen eine einsame Gegend, Zeydl kann man ableiten von "Zidel", und das heißt Bienen, der Ortsname sagt also aus, dass in dieser einsamen Gegend Bienen gezüchtet wurden.
Langwiedmoos : Moos ist einfach erklärt, es handelt sich um eine nasse, sumpfige Gegend. Vielen wird das Wort Wiedhacken noch geläufig sein. Das Aufarbeiten von Geäst und Reisig. Heute haben Bauern meist Wiedhackmaschinen, früher wurden in Handarbeit Reisigbündel geschnürt. Der Ortschaftsname sagt also aus, hier war einmal ein Niedergestrüppwald am langgestreckten Moor, oder Sumpf.
Stallhofen : Der Namensteil "Hofen" deutet auf ein oder mehrere Gehöfte hin, die auf frühe germanische Besiedelung hinweisen. Die frühere Schreibweise "Stadelhofen" sagt aus, dass es sich hier um sogenannte Herrenhöfe mit ihren großen Scheunen für das Dienstgetreide gehandelt hat.
Wiesing : Der Ortschaftsname ist nicht ganz geklärt. Er dürfte aber ein später Rodungsname sein. Also eine oder mehrere Wiesen, dem Wald abgetrotzt und kultiviert, zur Weidewirtschaft.
Neudorf: Sagt aus, was es auch ist, ein neues Dorf, gegründet um 1930.
Baumgarten: Dürfte ein sehr alter Name sein, wo man einst versuchte Bäume zu kultivieren (veredeln).