1945 - 2000
1945 Die Schule wurde gesperrt. Das Schuljahr 1944/45 musste von allen Schülern in Österreich wiederholt werden.
Viele Flüchtlinge kamen in Schalchen in den ersten Monaten an.
15.03. In Oberweinberg, um 22.50Uhr, wurde Herr Mühlbacher (Flohlbauer) aus dem Haus gelockt, und durch einen Pistolenschuss niedergestreckt. Kurze Zeit später erlag er seinen Verletzungen. Georg Hamminger der Täter.
25.03. Ein Flugzeug der Marke Messerschmidt musste beim Bahnwärterhäuschen notlanden.
In dieser Zeit griffen des öfteren feindliche Flieger die Züge der Bahn an. Tote und Verwundete waren zu beklagen.
In den letzten Kriegstagen brachte man ein Langrohrgeschütz zwischen Schule und der ehem. Kaltenbrunnervilla (heute Plass) in Stellung gegen die herannahenden amerikanischen Truppen.
Durch das energische Eingreifen von einigen Schalchner Einwohnern konnte das Unternehmen gottlob verhindert werden.
04.05. Um 3 Uhr morgens wurden Georg und Anna Mitterbauer in Oberweinberg 13, und Alois und Anna Niederklapfer, Oberweinberg 1 in ihren Häusern erschossen. Auch hier war Georg Hamminger der Täter. Er nannte sich "Freiheitskämpfer".
04.05. Die ersten amerikanischen Panzerspitzen trafen in Schalchen ein, sie fuhren weiter in Richtung Salzburg.
Nach dem Zusammenbruch des Naziregimes wurden alle Funktionäre verhaftet, und in Lager in Glasenbach gebracht. Auch Bürgermeister Fellner, obwohl er lange vor den Nazis bereits Bürgermeister von Schalchen war. Der Ortsgruppenleiter Friedrich Achleitner war nicht aufzufinden.
Dr. Karl Kaltenbrunner wurde aufgrund seiner guten Englischkenntnisse als Bürgermeister der österreichischen Freiheits- und Widerstandsbewegung eingesetzt.
28.07. 193 Flüchtlinge aus Ungarn trafen aus Mining kommend in Schalchen ein. Sie wurden im "Sippenheim" (Erdbarackenlager) untergebracht.

1946 Allgemeine Wahlen. Franz Weinberger, Postbediensteter, wird erster gewählter Bürgermeister nach dem 2. Weltkrieg.
In Schalchen wurde im "Loamerfeld" in Oberholzleiten der erste Kartoffelkäfer gefunden. Die Finderin war beim Bräu als "Kucherl" beschäftigt.

1947 Georg Hamminger von Oberweinberg, 1944 desertiert, konnte in einem Zug in Lochen verhaftet werden. Auf sein Konto gingen Morde, Mordversuche, Brandstiftungen usw. Sein Name allein verbreitete schon Angst und Schrecken in vielen Orten der näheren Umgebung. Allein in Schalchen hat er 5 Morde und 3 Brandanschläge gestanden. Im Gefangenenhaus Ried erhängte sich Hamminger am 26. April.

1948 Im Februar erfolgt die Gründung des Tennisclubs. Gleichzeitig wurde von der Gemeinde ein Grundstück entlang des Brunnbaches zum Bau eines Tennisplatzes zur Verfügung gestellt.
Die Getränkesteuer wurde eingeführt.

1949 Die Glockenweihe der neuen Kirchenglocken fand statt.
Ein schweres Hagelunwetter zog über Schalchen hinweg.
Der Tennisplatz wurde eröffnet.

1950 Einweihung des neuen Kriegerdenkmales in Schalchen.

1951 Viele Arbeitsstunden wurden von Gemeindebürgern am Gemeindehaus geleistet und angerechnet für die noch geltende "Robotleistung".

1952 KTM führt zum ersten Mal ein Motorradrennen durch, ein Straßenrennen. Das "Schalchner Dreiecksrennen".
Im neu errichteten Gemeindehaus wurden die Raiffeisenkasse und das Postamt untergebracht.

1953 Erbauung des Pfarrhauses und Pfarrheimes. Schalchen wurde zur Kooperatorexpositur erhoben.
KTM führt das 2 Dreieckrennen durch.

1954 Gründung der Jagdgenossenschaft Schalchen.
Gründung der Landjugend Schalchen.
KTM führt das 3. Dreieckrennen durch.
Zwischen 8. und 13. Juli regnete es fast ununterbrochen. Ein gewaltiges Hochwasser war die Folge.
Schalchen stand unter Wasser. Die Strasse nach Maria Schmolln war unpassierbar. Brücken, vor allem am Schwemmbach wurden weggerissen. Das Hochwasser hinterließ schwere Schäden.

1955 KTM führt das 4. Dreieckrennen durch. Ca. 10-12000 Menschen sind an der Strecke.
Karl Schwendner, Bindermeister in Oberharlochen, wird erster sozialdemokratischer Bürgermeister in Schalchen.

1956 Ausbaggerung des Schwemmbaches.
KTM führt das 5. und letzte Dreiecksrennen in Schalchen durch. Wiederum ein große Besucheranzahl ist entlang der Strecke. Aus Sicherheitsgründen kann kein weiteres Rennen ausgetragen werden.
Beginn des Schulum- und Neubaues.
Am 06.09. kommt es bei dem Schulumbau zu einem tragischen Unfall. Peter Langgartner wird von einem Fenstersturz erschlagen. An der Landstrasse nimmt der "Opelhof" in Betrieb genommen.

1957 Der erste Mähdrescher (Schwollberger) wird in Schalchen und Umgebund eingesetzt.
Die Kühlgemeinschaft Schalchen wird gegründet.
Am 08.09. wird die Volksschule wiedereröffnet.

1958 10.02. - 18.02. Sperrung der Volksschule wegen einiger Typhusfälle.
Schwere Regenfälle am 29. und 30. Juni hatten zur Folge, dass die Bäche über die Ufer traten. Brücken wurden weggeschwemmt. An Strassen und Wegen entstand großer Schaden. Aber ganz so arg wie 1954 wüteten die Fluten doch nicht.

1959 In der Volksschule wurde ein Werkraum eingerichtet.

1960 In der Pfarrkirche wurden neue Kreuzwegbilder vom akad. Maler "Lukas" aus Braunau gegen die alten ausgetauscht.

1961 Schalchen wurde wieder eine eigene Pfarre. Nach 523 Jahren (Mit kurzer Unterbrechung von März bis August 1784). Karl Strassmair der erste Pfarrer.
Es erfolgte ein Renovierung der Pfarrkirche St. Jakob.
Die Gemeinde kaufte vom Landwirt Weinberger (Rieplbauer) das an den Friedhof grenzende Grundstück zur Friedhofserweiterung auf Leibrente.
In der Häuslbergerschottergrube wurden Versuchssprengungen des Bundesheeres durchgeführt. Im Umkreis von 2 km mussten die Fenster geöffnet werden. Bei den Sprengungen wurde das Haus Erlinger beschädigt.

1962 Auf dem neuerworbenen Friedhofgrund wurde eine neue Aussegnungshalle mit Urnenhain errichtet.

1963 Das neue Raiffeisengebäude wurde eingeweiht und feierlich eröffnet.

1965 Die Hummelbachstrasse wurde als erste Gemeindestrasse staubfrei gemacht. Sie erhielt eine Asphalt-Spritzdecke.
Die Firma Elektro Haas montierte am Kirchturm eine elektrische Uhr.
Die Jagdgenossenschaft Schalchen baute an der Schmollner Strasse (Zwergsteig) die sogenannte "Jägerkapelle".

1969 Der Fischereiverein Schalchen wurde gegründet.

1970 In der Ortschaft Auffang wurde ein Brunnen errichtet für die Geimeindewasserversorgung. Der gesamte Bau der Ortswasserleitung dauerte bis 1972.

1971 Nach einer Volkszählung hatte Schalchen 2999 Einwohner.
Der Sportverein SV Schalchen wird gegründet.

1975 Schalchen wurde in Linz ein Wappen verliehen.
Die 40-Stunden Woche wurde eingeführt.

1978 Bürgermeister Karl Schwendner trat aus Gesundheitsgründen zurück. Franz Kreil wurde sein Nachfolger.
Altbürgermeister Karl Schwendner und Konsistorialrat Karl Strassmair erhielten die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Schalchen.

1979 Am 29. und 30. April schneite es ununterbrochen. Der Nassschnee löste eine große Schneedruckkatastrophe aus. Tausende Bäume wurden geknickt, Stromleitungen zerbrachen unter der Last des Schnees. Der Stromausfall dauerte in Einzelfällen bis zu acht Tagen.
Die Gemeinde kaufte das Schwanninger-Wirtshaus, um Platz zu schaffen für den neuen Ortsplatz. Vor dem Abriss wurde es angezündet und diente zu eine großen Feuerwehrübung. Am 16.12. wurde die neuerrichtete Mehrzweckhalle eingeweiht und eröffnet.

1982 erfolgte die erste Hobbykünstlerausstellung.

1983 Eröffnung und Einweihung des neu gestalteten Ortsplatzes von Schalchen und des versetzten und renovierten Kriegerdenkmales.

1984 Grabungen beim Anwesen Gössler, unweit der ehemaligen Barbarkirche, bringen eine wahrscheinlich römische Heizungsanlage zum Vorschein. Die Vermutung, dass an diesem Platz eine römische Villa stand, wurde durch diesen Fund bestärkt.

1985 Der Kindergarten wurde feierlich eröffnet.
Die "Junge Generation" der SPÖ-Schalchen baute neben dem Kindergarten einen Kinderspielplatz.
Die Gemeinde kaufte die ehemalige "Pilzsäge" (Pilzhalle) entlang der Schmollner-Strasse an, als Gemeindebauhof.
27.12. wurde der Heimatverein Schalchen gegründet.

1988 Die Gemeinde erhält Anschluss an das Ferngasnetz. Die Schule, die Gemeinde und die Freizeithalle wurden angeschlossen.
Am Pfingstsonntag wurde das Heimathaus Schalchen feierlich eröffnet.
Eine neue Stegkonstruktion ersetzt den alten beim Rosenhammer, früher der "Fröschlbauersteg" genannt.
Am 2.August setzte ein Hagelunwetter ein. Die Hagelkörner erreichten Tennisballgröße. Viele Autos, Fensterscheiben und Dächer wurden beschädigt.

1989 gab es eine Nordlichterscheinung.

1990 Zwei schwere Orkane richteten schwere Schäden in den Wäldern an. Bei mehreren Häusern gab es kleinere und mittlere Schäden.

1991 Mit 01.01. löst Stefan Fuchs Franz Kreil als Bürgermeister der Gemeinde Schalchen ab, der aus Altersgründen die Amtsgeschäfte niederlegte.


heute
2002: Der österreichische Schilling muss wieder einmal weichen. Am 1.1. hat der Euro als gemeinsame europäische Währung Einzug gehalten.



2019: Bei der Bürgermeisterwahl am 20.10. löst Andreas Stuhlberger mit erst 38 Jahren den Langzeit-Bürgermeister Stefan Fuchs nach fast 29 Jahren ab.

2021: Der Klimawandel macht sich in diesem Jahr besonders bemerkbar.
Nicht nur Südeuropa stöhnt unter dramatischen Hitzewellen mit Waldbränden.
Auch in unserer Heimatgemeinde Schalchen wütet am 28. Juli ein fürchterlicher Hagelsturm und zieht eine Schneise der Verwüstung durch Schalchen. Mehrere Häuser werden abgedeckt, ganze Dachstühle werden weggerissen, ältere Wirtschaftsgebäude dem Erdboden gleichgemacht. Sonst den stärksten Stürmen trotzende, zum Teil hunderte Jahre alte Bäume werden umgerissen, abgeknickt oder kurzerhand entwurzelt.
Zudem richtet der Hagel mit seinen Golfball großen Schloßen enorme Schäden an Fassaden, Fenstern und vor allem in der Landwirtschaft an, wo es teilweise zu Totalausfällen der Ernte kommt.

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