1930 - 1945
1930 Gründung des Musikvereines Schalchen.
Segerer in Holzleithen erhielt das Gastgewerberecht und wurde ein Gasthaus. (Wirt z´Holzleithen).
Ein Hagelunwetter verursachte schwere Schäden.
1931 Das Sensenwerk Kaltenbrunner wird stillgelegt. Ca. 60 Arbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.
Die Lederfabrik Vogl, die Brauerei Mattighofen, aber auch andere Betriebe entließen laufen Arbeiter.
Damit hielt das Gespenst der Arbeitslosigkeit in Schalchen einzug.
In Schalchen und Mattighofen grassiert der Typhus. 40-50 Personen befanden sich im Krankenhaus. Einige verstarben an der Seuche.
Schmitzberger in Lindach wurde eine Flaschenbierkonzession erteilt.
1932 Der Gemeindearbeiter Johann Schratz fand bei Arbeiten in der Gemeindeschottergrube in Häuslberg den "vierten Backenzahn vom einem Mammut".
Die politische Lage war sehr angespannt. In Laimer´s Gasthaus fand eine Veranstaltung der NSDAP statt, ca. 180 bis 190 Personen hatten sich eingefunden. Mitglieder der KP waren auch dort. Nach Zwischenrufen der Kommunisten kam es zu einer fürchterlichen Saalschlacht. 21 Personen waren verletzt, davon 2 schwer. Nach dem Polizeibericht wurden zertrümmert und zerstört:
103 Biergläser, 6 Weinstutzen, 1 Steingutkrug, die elektrische Beleuchtung, 5 Fensterscheiben, 12 Bänke, 2 Sitzbanklehnen und einige Tischfußleisten.
1933 Die Arbeitslosigkeit hatte sich so verschlechtert, dass viele von Haus zu Haus zogen, oft ganze Familien. 30-40 Personen am Tag waren keine Seltenheit, die um Essen und Almosen bettelten.
Die Gemeinde Schalchen gibt Wohlfahrtsscheine aus.
Ein Flugzeug "unbekannter" Nationalität warf über Schalchen Flugzettel mit NS-Propagandamaterial ab.
1934 Wegen der Februarunruhen wurde die Volksschule vom 14.-16. Februar geschlossen. In Schalchen war allerdings von den Unruhen nichts zu bemerken.
28.07. Eine Verfügung der BH-Braunau: "Von heute an sind die Haustore um 20 Uhr zu versperren. Gasthausschluss um 20 Uhr. Ansammlungen sind auf der Strasse verboten. Wer nach 20 Uhr auf der Strasse angetroffen wird, muss sich rechtfertigen können, ansonsten erfolgt eine Verhaftung".
06.09. Das Gemeindegebiet von Schalchen wurde mit Erlass als besonderes Notstandsgebiet bezeichnet.
Es wurde mit den Grabungsarbeiten an der Heilquelle im Wald des Herrn Rudolf John begonnen. Zuerst vermutete man dort Erdöl.
1935 Bei einem Einbruch in die Gemeindekanzlei wurden 2.589,90 Schilling entwendet. Der Schulbeginn wurde von Mai in den September verlegt. Seit 1899 war im Mai Schulbeginn.
1937 Unter Beteiligung der Gemeindevertretung wurde die Heilquelle Schalchen eingeweiht und eröffnet.
1938 12.03 Deutsche Truppen marschieren durch Schalchen in Richtung Munderfing und Maria Schmolln.
13.03. Die Gemeindevertretung wurde aufgelöst. Bgm. Fellner (Feldweiß), wahrscheinlich der einzige in ganz Oberdonau (Oberösterreich), wieder als Regierungskommissär eingesetzt.
Ortsgruppenleiter wurde Friedrich Achleitner, Ortsbauernführer Kronberger Wirt in Furth.
Alle Vereinskassen wurden beschlagnahmt und mussten beim Gemeindeamt abgegeben werden.
01.07. Die Straßenverkehrsordnung wird umgestellt auf den Rechtsverkehr. Mehrere Bauern aus Schalchen kauften eine Kartoffeldämpfkolonne.
1939 Kotzenberger Ferdinand und Laimweger Anna, Unterweinberg 3, waren das erste Ehepaar, das in Schalchen standesamtlich getraut wurde.
Einberufung zum Polenfeldzug. Der zweite Weltkrieg begann. In Schalchen gab es eine Panne. Der Kurier fuhr nach Schalchen bei Treubach, statt in unseren Ort. So kamen die Einberufungsbefehle erst gegen 23.30 Uhr hier an. Noch in der Nacht wurden sie zugestellt, denn die Einberufung galt bereits für den nächsten Tag.
Der erste Gefallene der Gemeinde Schalchen war bereits am 02.09. Josef Huber aus Zeiledt. Ihm sollten noch 135 Gefallene und Vermisste folgen.
01.10. Erstmals wurde für die Katholiken der Diözese Linz ein Kirchenbeitrag eingehoben.
1940 Gewaltige Schneestürme legten am 15. und 16. Februar den ganzen Verkehr lahm. Die Bevölkerung musste Schneeräumen, die Volksschule wurde für einige Tage gesperrt.
Als Vorsichtsmaßnahme gegen Bombardierungen wurden Kinder aus Großstädten evakuiert. Hier in Schalchen wurden Kinder aus Berlin und Karlsruhe bei verschiedenen Familien untergebracht.
200 Mann und 30 Offiziere aus Frankreich kommend, wurden einquartiert. Ihre Pferde kamen nach. Die Feldpost Nr. lautete 14725F.
1941 Der Kirchenchor unter der Leitung von Frau Brenner wurde gegründet. Abnahme der Kirchenglocken für Kriegszwecke.
Im Februar wurden 2 Kompanien in Schalchen einquartiert. Am 24.03. rückten alle in Schalchen einquartierten Soldaten ab, zum Aufmarsch gegen Russland.
30.11. Erster Fliegeralarm in Schalchen und Mattighofen.
1942 Vom 31.01. bis zum 16.02. gab es eine allgemeine Schulsperre.
Am 14.04. Verhaftung von sieben Kommunisten. Josef Helmetsberger verurteilte man zum Tode. Er wurde am 23.03.43 hingerichtet. Er war Mauerer, Schalchen - Neudorf 101.
Am 29.05. überzog ein schweres Hagelunwetter unser Gemeindegebiet.
1943 Alle Butterkübel und Geräte zur Buttererzeugung mussten abgeliefert werden, sie wurden im Armenhaus versperrt.
Vom 25.03. bis 22.05. gab es eine Einquartierung einer Kompanie mit ca. 250 Mann.
1944 Friedrich Schmidt aus Schalchen, er war fahnenflüchtig, wurde bei einer Magd im Sensenwerk Moser verhaftet. Ende Mai verurteilte man ihn zum Tode. In Wien war die Hinrichtung.
In Oberholzleithen, auf der "Schöffeggerleithen" begann der Bau eines "Sippenheimes". Zu diesem Zweck baute man Erdbaracken, für Flüchtlinge. Beim Lindlbauer (Brunnbachstrasse) wurde ein Sanitätshaus eingerichtet.
Brandserie: 11.09. brannte es beim Müller vorm Holz, Achleitner, Ortsgruppenleiter.
30.11. gegen 23 Uhr brannte das Haus des Gemeindesekretärs Staffel vollkommen nieder, um 24 Uhr loderten die Flammen beim Anwesen von Bürgermeister Fellner (Feldweiß) auf. Später bestätigte sich die Vermutung, dass bei alle drei Bränden Georg Hamminger der Brandleger war.
Inspektor Leitner wird angeschossen, vermutlich auch von Hamminger.
Chronik - 1930 - 1945
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